Reifenprofil

Als Reifenprofil wird die strukturierte Oberfläche des Reifens bezeichnet. Sie besteht aus Profilblöcken und -rippen, die in Kontakt mit der Straße kommen – und entsprechend auch Profilpositiv genannt werden – sowie aus Profilrillen und Einschnitten bzw. Lamellen (Winter), die den Negativanteil des Reifens ausmachen.

Das Reifenprofil soll wesentliche Aufgaben beeinflussen, wie z.B. die maximale Kraftübertragung, Haftung, Verdrängung von Wasser und Schnee, kurze Bremswege, Kurvenstabilität, geringe Geräuschentwicklung und Selbstreinigung.

Die Herausforderung bei der Profilgestaltung besteht in miteinander konkurrierenden Zielkonflikten. So sorgt z.B. ein hoher Positivanteil für ein gutes Trockenhandling, während der Profilnegativanteil für die Ableitung von Wasser erforderlich ist. Allerdings würden mehr offene Strukturen in Form von wasserableitenden Längs- und Querrillen ohne intelligentes Profildesign zu Instabilität und Geräuschentwicklung führen. Die Technologien von High-Performance Reifen aber sind heutzutage so innovativ, dass sie ihre Einzelziele in höchst möglichem Maß erreichen.

Im Bereich des Reifenprofils sind das z.B.:

  1. Stabile, umlaufende Mittelrippen, welche eine stabile Geradeausfahrt ermöglichen und bei feinfühligen Lenkbewegungen die Lenkpräzision erhöhen.
  2. Kanten der Profilblöcke und Lamellen, die auf nasser Fahrbahn den Wasserfilm aufbrechen, sorgen dafür, dass der Reifen Fahrbahnkontakt bekommt und somit ihren Grip aufbauen kann.
  3. Die Anordnung der Profilrillen in Längs- und Querrichtung, um eine schnelle und effiziente Wasserverdrängung aus der Kontaktfläche zu ermöglichen.
  1. Blockanbindung im Bereich der Außenschulter, um die durch die Querrillen beeinträchtigte Stabilität zu erhöhen. Durch die Verbindung der Profilblöcke miteinander können Fahrstabilität und Lenkpräzision im Außenbereich optimiert werden.
  2. Trapezförmige Gestaltung von Rippen und Blöcken, die bei der Wirkung einer senkrechten Kraft den Kontakt zur Straße vergrößern und damit die Bremsleistung erhöhen.
  3. Unterschiedliche Blocklängen, die gegeneinander versetzt werden, so dass sich entstehende Geräusche überlagern können und so in einen niedrigeren Frequenzbereich fallen.

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